Ensemble21 mit „Kaleidoskop der Leidenschaft“: Barfuß-Reise durch Traumwelten und Klangsphären
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„Ka l eidoskop der Leidenscha f t“: Rita Luksch und Georg O. Luksch in einem multimedialen Gesamtkunstwerk (Foto: Ensemble21)
Ein Monolog, im Sprechgesang vorgetragen, Musik, Tanz und ein Videofilm, der bunte Bilderwelten im Hintergrund der Bühne auf einer Leinwand offenbart: Einmal mehr präsentiert das Ensemble21 mit seiner jüngsten Produktion, „Ka l eidoskop der Leidenscha f t“ (die gesperrte Schreibweise wurde von den Beteiligten absichtlich so gewählt) ein multimediales Kunststück, das die Sinne des Publikums auf mannigfaltige Weise in seinen Bann zieht und im Sonnwendviertler Kulturraum Gleis 21 zur Uraufführung gebracht wurde.
Rita Luksch, Schauspielerin und Co-Gründerin des Ensembles21, schöpft in ihrem selbstverfassten Text aus ihrer eigenen Biografie: Kindheitserinnerungen von Spaziergängen der jungen Familie auf der Schmelz, über den Schoko-Nikolo, der an die Ameisen im Wald abgetreten werden musste, bis zu den roten Haaren, die sich die damals Zwölfjährige selbst färbte, hin zur Initialzündung, als sich der Berufswunsch, Schauspielerin zu werden, auch gegen den Willen der Eltern, manifestierte.
Ihrem umfassenden beruflichen Lebenslauf, der Luksch Stationen im Wiener Burgtheater und in Potsdam-Babelsberg bescherte, stellt sie ihren privaten mit zwei Kindern und, nach einer Trennung, einer neuen Beziehung gegenüber. In ihren Monolog hat Rita Luksch, den sie sprechsingend barfuß darbietet und zuweilen für einen Tanz unterbricht, die Lyrik der bulgarischen Poetin, Malerin und Sängerin Gergana Popova geschickt hineinverwoben. Zusammen ergeben die beiden Textebenen ein intensiv erlebbares Wortgemälde.
Einen großen Stellenwert nimmt die Live-Musik, komponiert und interpretiert von Georg O. Luksch, auf der Bühne ein. Seine Klangsphären, die er unter vielen anderen (außergewöhnlichen) Instrumenten auf zwei Keyboards entstehen lässt, umhüllen das gesprochene Wort auf eine mal beflügelnd, mal dramatisch anmutende Weise. Im Hintergrund, aber sehr augenfällig, läuft ein Videofilm von Erich Heyduck, der die farbenprächtigen, ausdrucksstarken Bilder von Gergana Popova (sie zeichnet mit Blei-, Bunt- und Gelstift sowie Nagellack auf Papier) ähnlich einer Traumwelt in Szene setzt.
Das Hörbuch als CD zum Stück
Um sich noch einmal in die Klangwelten des Dargebotenen vertiefen zu können oder um sich einen akustischen Vorgeschmack zu gönnen, dem sei das musikalische Hörbuch in Form einer CD – das Booklet wartet mit Textauszügen aus dem Programm auf – ans Herz gelegt. (Erhältlich ist dieses um 15,- Euro, zuzüglich 3,- Versandkosten, unter kontakt@ensemble21.at.)
Fazit: „Ka l eidoskop der Leidenscha f t“ ist ein Stück, auf das man sich mit der gebotenen Aufmerksamkeit einlassen sollte, sehr lebhaft und innig gespielt, mal heiter, mal nachdenklich stimmend. Großartig!
Weitere Informationen zu allen Spielterminen sowie Kartenreservierungen: www.ensemble21.at, ticket@ensemble21.at